Kontakt
Raum:
Schellingstr. 7, Raum 203
Telefon:
+49 (0)89 2180-2994
E-Mail:
jenny.willner@lrz.uni-muenchen.de
Website:
Webseite auf academia.edu
Postanschrift:
Schellingstr. 3
80799 München
Forschungsschwerpunkte:
Literatur und Wissen um 1900; Literatur und Historiographie; Theorien sprachlicher Gewalt; Exilperspektiven auf die deutsche Sprache; Gendertheorie; Psychoanalyse
Habilitationsprojekt:
Das Problem mit dem Erbe
Sándor Ferenczi, Sigmund Freud und die Politik der Bioanalyse
Gerade dort, wo sich die Psychoanalyse scheinbar am weitesten vom Bereich der Sprache und des Sozialen entfernt, im Diskurs über Einzeller und Meeresorganismen, zeigt sich – mit literaturwissenschaftlicher Methode analysiert – ihre politische Relevanz. Während des Ersten Weltkriegs und in der Zwischenkriegszeit experimentieren Sigmund Freud und Sándor Ferenczi mit der Denkfigur einer neurotisch strukturierten Evolution. Ihr nie durchgeführtes Arbeitsprojekt ‚Bioanalyse‘ lässt sich als Ansatz eines psychoanalytischen Gegennarrativs zum kulturell wie politisch höchst einflussreichen populären Darwinismus monistischer Prägung begreifen: Ferenczi und Freud führen die Dynamik der Wunschabwehr in das Evolutionsnarrativ ein und codieren damit die Vorstellung von Höherentwicklung um: Was wir Fortschritt zu nennen pflegen, erscheint als neurotisch strukturierter Kompromiss zwischen einem rückwärts gerichteten Trieb und der Abwehr desselben. Inwieweit lassen sich diese Fragmente einer Neurosenlehre der Entwicklung, der Evolution und des Wachstums für die Gegenwart fruchtbar machen?
Sprechstunde
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Aktuelles
Erscheint demnächst:
Raluca Soreanu, Jakob Staberg, Jenny Willner: Ferenczi Dialogues. On Trauma and Catastrophe. Leuven University Press 2023