Lehrstuhl für Komparatistik
print


Navigationspfad


Inhaltsbereich

Barbara Anna Bernsmeier, Kulturmanagerin

Bernsmeier Tätigkeit: Kulturmanagerin

Studiengänge: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Slavistik, Neuere Deutsche Literatur

Universitäten: Ludwig-Maximilians-Universität München, Staatliche Universität Orenburg (Russland)

Stellen Sie Ihren Beruf kurz vor.

Ich arbeite seit fünf Jahren als freiberufliche Kulturmanagerin sowie als Projektleiterin beim EU-Russland Zivilgesellschaftsforum. Ich konzipiere,
koordiniere und gestalte grenzüberschreitende kulturelle Begegnungen,
vor allem im deutsch-russischen Kontext.

Im Augenblick befinde ich mich beinahe auf dem Sprung nach Almazy, Kazachstan, wo ich auf Einladung des Goethe-Instituts einen Workshop zu Kultur und aktiver Bürgerschaft gestalten werde. Im April war ich zwei Wochen mit einem Team in den russischen Regionen unterwegs, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Projekte und Tätigkeiten führen mich auch ins deutsch-polnische Grenzgebiet, nach Breslau, in etliche russische Städte, Georgien, Vilnius, Rumänien und viele weitere Orte. Oft sitze ich aber auch einfach in meinem Heimatort Berlin an meinem Schreibtisch und schreibe Anträge, Verwendungsnachweise, kommuniziere und koordiniere. Mit engen Kolleg*innen treffe ich mich oft zu regelmäßigen Planungsrunden.

Wie hat Sie die AVL in Ihren Beruf gebracht?

Die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Faches AVL hat selbstverständlich dazu beigetragen, dass ich mich auch in meinem jetzigen Beruf stets zwischen vielen Bereichen, Genres, Kulturräumen, Sprachen und Akteuren bewege. Mir hat von Anfang an im Studium gefallen, dass es den Dialog der Medien und Kunstformen in den Vordergrund gestellt hat und sich stets über die Grenzen des eigenen Faches hinaus bewegte.

Während des Studiums habe ich mich bereits schwerpunktmäßig mit dem russischsprachigen Raum und Kulturen beschäftigt – etwas später kam auch noch das Interesse für Polen dazu. Nach Abschluss des Studiums war ich erst einmal für drei Jahre in Russland, wo ich unter anderem für das Goethe-Institut und die Robert Bosch Stiftung im Kultur- und Bildungsbereich tätig war.

Was ist das Wichtigste, das Sie während des Studiums für Ihren Beruf gelernt haben?

Ganz praktisch: Die russische Sprache! Außerdem habe ich im Magisterstudium mit jedem Semester mehr gelernt, mich selbstständig und frei zu organisieren, Pläne aufzustellen (und einzuhalten) sowie Texte und Vorträge sinnvoll zu strukturieren und zu verfassen.

Weitere wichtige Erfahrungen waren in erster Linie mein Studienaufenthalt in Russland an der Universität Orenburg im Südural, die Teilnahme an DAAD-Sommerschulen und weitere private Reisen nach Osteuropa. Außerdem habe ich mich ehrenamtlich mit anderen Studierenden im Verein Ahoj Nachbarn engagiert und das erste polnische Filmfestival in München auf die Beine gestellt.

Was am Studium der AVL in München ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Die Sommerfeste waren legendär. Und die Vorfreude, wenn das frisch gedruckte kommentierte Vorlesungsverzeichnis zum Ende des Semesters erschien, auf das sich alle gleich stürzten. Außerdem habe ich einen Großteil meines engen Freundeskreises im Studium (und sogar im ersten Semester im Einführungsseminar der AVL) kennengelernt: Noch heute sind wir in regem Kontakt und ich habe meine Studienfreunde schon in Montréal, Paris, Dublin und Norditalien besucht und wieder getroffen.

Wenn heute Ihr erster Studientag wäre – Gibt es etwas, das Sie anders machen würden?

Ich würde von Anfang an mich trauen, mehr Fragen zu stellen und mir keine Sorgen darüber zu machen, ob meine Kommiliton*innen vielleicht mehr wissen als ich. Außerdem würde ich noch eine weitere Sprache intensiv lernen und weitere Auslandssemester wahrnehmen.